Traumatherapie – wenn das Nervensystem nicht „abschalten“ kann

Trauma ist nicht nur das, was passiert ist, sondern vor allem das, was es in dir hinterlassen hat:
Anspannung, innere Unruhe, Schlafstörungen, Flashbacks, Überforderung, das Gefühl „Ich funktioniere irgendwie, aber ich lebe nicht mehr richtig“.
In der Traumatherapie geht es nicht darum, dich zu konfrontieren oder „alles noch einmal durchzustehen“, sondern dein Nervensystem Schritt für Schritt wieder in Richtung Sicherheit, Stabilität und Selbstwirksamkeit zu begleiten. Was in der Traumatherapie sehr wichtig ist.


In meiner Arbeit stehen folgende Punkte im Mittelpunkt:


  • Sicherheit zuerst: wir schaffen einen Rahmen, in dem du nichts musst. Dein Tempo, deine Grenzen, dein „Stopp“ werden ernst genommen.
  • Stabilisierung: wir stärken zuerst deine Ressourcen – also das, was dich trägt. Atem- und Körperübungen, innere Bilder, sichere Orte, Selbstberuhigung.
  • Behutsame Verarbeitung: erst wenn genug Stabilität da ist, schauen wir – sehr dosiert – auf belastende Erinnerungen, Gefühle und Körperreaktionen.
  • Integration: Ziel ist nicht, die Vergangenheit zu löschen, sondern dass Erinnerungen ihren Schrecken verlieren und in deine Lebensgeschichte „einrasten“, ohne dich immer wieder zu überrollen.


Wie ich arbeite


Je nach Anliegen und Belastung nutze ich u. a.:



  • traumasensible Gesprächsführung
  • Arbeit mit dem Nervensystem (Fight–Flight–Freeze verstehen & regulieren)
  • imaginative Verfahren (innere Bilder, sicherer Ort, innere Helfer)
  • Elemente aus Hypnotherapie und Ego-State-Arbeit (mit verschiedenen „Inneren Anteilen“ arbeiten)
  • Ressourcen- und Körperorientierung: Was beruhigt, stärkt und erdet dich?

Du musst nicht alles im Detail erzählen, wenn du das (noch) nicht kannst oder möchtest. Oft arbeiten wir mehr mit dem Hier und Jetzt:
Was passiert in deinem Körper?
Welche Gedanken und Bilder tauchen auf?
Was bräuchtest du in diesem Moment?

Für wen ist Traumatherapie geeignet?

Traumatherapie kann sinnvoll sein bei:

  • Folgen von Kindheitsverletzungen, Vernachlässigung, Gewalt, Missbrauch
  • Unfällen, Überfällen, medizinischen Eingriffen, plötzlichen Verlusten
  • emotionalem Dauerstress (z. B. in Beziehungen, Familie, Beruf)
  • Symptomen wie Übererregung, Dissoziation, innerer Leere, Selbstabwertung

Du bist nicht „zu empfindlich“ – dein System hat überlebt
Viele Menschen mit Traumaerfahrungen glauben, sie seien „schwach“, „defekt“ oder „zu kompliziert“.
In Wahrheit hat dein System extrem viel geleistet, um dich durch schwere Situationen zu bringen.
In der Traumatherapie geht es darum,

  • diese Überlebensstrategien zu verstehen,
  • neue, liebevollere Wege im Umgang mit dir selbst zu finden
  • und wieder Zugang zu deiner inneren Kraft, deinem „inneren Heiler“ zu bekommen.

Wenn du spürst, dass dich Vergangenes immer noch festhält und du dir Begleitung wünschst, kann Traumatherapie ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Freiheit, innerer Ruhe und Selbstverbundenheit sein

Was ist eine Traumatherapie?
Eine Traumatherapie ist eine spezielle Therapie für Menschen, die aufgrund eines oder mehrerer katastrophalen Erlebnisse in ihrem Leben stark beeinträchtigt sind beziehungsweise darunter leiden. Ein Trauma kann zum Beispiel durch einen Unfall, Misshandlungen in der Kindheit oder auch durch das Erleben einer Naturkatastrophe entstehen. Nach dem diagnostischen und statistischen Handbuch psychischer Störungen (DSM-IV) liegt ein Trauma vor, wenn eine Person
mit drohendem Tod konfrontiert wurde - Nahtoderfahrung / lebensbedrohliche Situation, schwer verletzt wurde oder die eigene oder fremde körperliche Unversehrtheit bedroht wurde und...die Person daraufhin intensive Furcht, Hilflosigkeit und Entsetzen verspürt.
Nicht jedes schlimme Erlebnis ist aber ein Trauma. Es hängt davon ab, wie belastend der Betroffene die Situation empfindet. Kann sich die Person in der Situation nicht wehren oder fliehen, entsteht eine starke Hilflosigkeit, die auch nach dem Erlebnis bestehen bleibt.
Als Folge versuchen die Betroffenen Situationen zu vermeiden, die sie an das Trauma erinnern. Dennoch tauchen im Kopf immer wieder unerträgliche Erinnerungen  auf. Häufig zieht ein Trauma auch Erinnerungslücken, eine erhöhte Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten nach sich. Bei vielen Betroffenen legen sich diese Symptome nach kurzer Zeit wieder. Etwa 15 bis 25 Prozent der Betroffenen bleiben jedoch traumatisiert und entwickeln eine Posttraumatische Belastungsstörung. Ein Trauma kann auch der Auslöser für Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen und Suchterkrankungen sein.
Neben solchen seelischen Problemen können auch körperliche Erkrankungen auf ein unverarbeitetes Trauma hinweisen. So erhöht etwa die Posttraumatische Belastungsstörung unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma und Arthritis.

Zu den häufigsten gehören Stress und Traumafolgestörungen gehören.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Betroffene erleben Flashbacks, Albträume und starke Angstreaktionen, die durch das Erinnern an das Trauma ausgelöst werden.
Bei der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) treten verschiedene Symptome auf, die in drei Hauptkategorien eingeteilt werden können:
Wiedererleben :
- Flashbacks, in denen die Betroffenen das traumatische Ereignis erneut durchleben.
- Albträume über das Trauma.
- Intrusive Gedanken oder Erinnerungen an das Ereignis.
Vermeidung und Taubheit:
- Vermeidung von Orten, Personen oder Aktivitäten, die an das Trauma erinnern.
- Emotionale Taubheit oder das Gefühl von Entfremdung gegenüber anderen.
- Schwierigkeiten, sich an wichtige Aspekte des Traumas zu erinnern.
Erhöhte Erregung (Hyperarousal): - beschreibt eine erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems
- Schlafstörungen, insbesondere Einschlaf- oder Durchschlafprobleme.
- Reizbarkeit oder Wutausbrüche.
- Konzentrationsschwierigkeiten.
- Übermäßige Schreckreaktionen.
Diese Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, Unterstützung zu suchen, wenn man Anzeichen von PTBS bemerkt.
Komplexe - PTBS: KPTBS steht für "Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung". Diese Form der PTBS tritt häufig bei Personen auf, die über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholt traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren, wie z.B. bei Missbrauch, Kriegserfahrungen oder schweren Vernachlässigungen in der Kindheit.
Die Symptome der KPTBS können intensiver und vielfältiger sein als bei der klassischen PTBS und umfassen unter anderem:
Emotionale Dysregulation: Schwierigkeiten, Emotionen zu kontrollieren, was zu intensiven Wutausbrüchen oder Gefühlen von Leere führen kann.
Beziehungsprobleme: Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen, oft verbunden mit einem Misstrauen gegenüber anderen oder Schwierigkeiten, Nähe zuzulassen.
Negative Selbstwahrnehmung: Ein starkes Gefühl der Scham, Schuld oder Wertlosigkeit.
Dissoziation: Gefühle der Entfremdung von sich selbst oder der Umwelt, die helfen, mit dem Trauma umzugehen.
Chronische Symptome: Anhaltende Angst, Depressionen oder somatische Beschwerden.
Die Behandlung der KPTBS erfordert oft eine umfassende Therapie, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Betroffenen konzentriert.
Akute Belastungsstörung (AKTS): Ähnlich wie PTBS, jedoch treten die Symptome innerhalb von drei Tagen bis einem Monat nach dem Trauma auf.
Dissoziative Störungen: Dazu gehören Störungen, bei denen Betroffene das Gefühl haben, von sich selbst oder der Realität getrennt zu sein.
Die Dissoziative Identitätsstörung (DIS):
früher als multiple Persönlichkeitsstörung bekannt, ist eine psychische Erkrankung, bei der eine Person zwei oder mehr unterschiedliche Identitäten oder Persönlichkeitszustände hat, die jeweils eigene Verhaltensweisen, Erinnerungen und Wahrnehmungen aufweisen. Diese unterschiedlichen Identitäten, auch "Alter" oder "Ego-Zustände" genannt, können sich in der Art und Weise unterscheiden, wie die Person denkt, fühlt und sich verhält.
Hauptmerkmale der DIS:
Multiple Identitäten: Betroffene können verschiedene Identitäten haben, die sich in Namen, Geschlecht, Alter, Verhalten und Erinnerungen unterscheiden. Jede Identität kann unterschiedliche Fähigkeiten und Vorlieben besitzen.
Amnesie: Die Person kann Lücken in ihrem Gedächtnis erleben, insbesondere bezüglich wichtiger persönlicher Informationen oder traumatischer Ereignisse. Diese Amnesie tritt auf, wenn eine Identität wechselt oder sich nicht bewusst ist, was andere Identitäten erlebt haben.
Dissoziation: Menschen mit DIS erleben oft dissoziative Symptome, die sich in einem Gefühl der Entfremdung von ihrer eigenen Identität oder der Realität äußern können.
Traumatische Erfahrungen: DIS tritt häufig als Reaktion auf schwerwiegende Traumata in der Kindheit auf, wie Missbrauch oder Vernachlässigung. Die Bildung von alternativen Identitäten kann eine Bewältigungsstrategie sein, um mit den traumatischen Erfahrungen umzugehen.
Depressionen: Trauer, Hoffnungslosigkeit und Antriebslosigkeit können nach einem traumatischen Erlebnis auftreten.
Angststörungen: Dazu zählen generalisierte Angststörungen, soziale Angst und spezifische Phobien, die durch das Trauma verstärkt werden können.
Somatoforme Störungen: Körperliche Beschwerden, die keine medizinische Ursache haben, können durch psychische Belastungen nach einem Trauma entstehen.
Substanzmissbrauch: Manche Betroffene greifen zu Alkohol oder Drogen, um mit den Folgen des Traumas umzugehen.
Behandlung:
Die Behandlung der DIS umfasst oft Psychotherapie, Ego-State-Therapie oder andere traumaspezifische / hypnotherapeutische  Methoden. Ziel ist es, das Bewusstsein für die verschiedenen Identitäten zu fördern, die Kommunikation zwischen ihnen zu verbessern und ein kohärentes Selbstgefühl zu entwickeln
Depressionen: Trauer, Hoffnungslosigkeit und Antriebslosigkeit können nach einem traumatischen Erlebnis auftreten.
Angststörungen: Dazu zählen generalisierte Angststörungen, soziale Angst und spezifische Phobien, die durch das Trauma verstärkt werden können.
Somatoforme Störungen: Körperliche Beschwerden, die keine medizinische Ursache haben, können durch psychische Belastungen nach einem Trauma entstehen.
Substanzmissbrauch: Manche Betroffene greifen zu Alkohol oder Drogen, um mit den Folgen des Traumas umzugehen.
Diese Störungen können unterschiedliche Schweregrade und Symptome aufweisen und erfordern oft eine spezifische therapeutische Intervention.

Wer benötigt eine Traumatherapie ?
Die Traumatherapie hilft Personen, die durch ein erlebtes Trauma belastet sind. In manchen Fällen können sich die Betroffenen jedoch nicht mehr an das Trauma erinnern. Möglicherweise war die Person zu dem Zeitpunkt noch ein kleines Kind oder hat das Erlebnis stark verdrängt. Ein Psychotherapeut oder Psychiater kann in diesen Fällen weiterhelfen.
Zunächst wird der Psychotherapeut oder Psychiater eine Diagnose stellen und dann eine passende Therapie vorschlagen. Liegen mehrere psychische Störungen gleichzeitig vor, müssen diese in manchen Fällen vor der Traumatherapie behandelt werden. Bei Suchterkrankungen etwa wird der Patient zunächst an eine Suchtklinik oder eine Suchtambulanz weitergeleitet. Wenn er an schweren Depressionen leidet, behandelt der Therapeut diese vorrangig.
Kinder - und Jugendliche
Traumatherapie kommt auch bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz. Die therapeutische Unterstützung bei Traumata in diesem Alter ist nämlich sehr wichtig, sonst drohen negative Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter. Selbst dann, wenn die Kinder zum Zeitpunkt des traumatischen Erlebnisses noch zu klein sind, um sich später daran zu erinnern, hat dieses oft Auswirkungen auf ihre psychische und körperliche Gesundheit.
In der Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen liegt der Schwerpunkt darauf, ein sicheres Umfeld für die jungen Patienten zu schaffen. Die Bezugspersonen tragen zur Trauma-Verarbeitung bei, indem sie dem Kind oder Jugendlichen Geborgenheit und sichere Strukturen vermitteln.

Was macht man bei einer Traumatherapie ?
Wie eine Traumabehandlung abläuft, hängt davon ab, um was für ein Trauma es sich bei der betroffenen Person handelt. Man unterscheidet zwei Arten von Traumata.

  • Typ-I-Trauma: liegt dann vor, wenn etwas einmal passiert ist, zum Beispiel ein schlimmer Unfall
  • Typ-II-Trauma: liegt dann vor, wenn etwas häufiger auftritt, zum Beispiel eine wiederholte Misshandlung

Eine Traumatherapie gliedert sich in drei Phasen: die Stabilisation, die Traumabearbeitung und die Integration.
Phase 1: Stabilierungsphase
Eine Traumatherapie hat zunächst das Ziel, die Betroffenen emotional zu entlasten. Dafür ist es wichtig, dass Patient*innen der therapierenden Person vertrauen und sich in und mit der Therapie wohlfühlt. Die Phase der Stabilierung kann oftmals länger dauern, da Therapeutin hier nicht zu schnell vorgehen dürfen. Es kann den/ die Traumapatient*innen schnell überfordern, wenn Therapeut*innen sich zu schnell an das Erlebte heranwagen. Vorrangig ist in dieser ersten Phase, den Betroffenen emotionale Stabilität zu ermöglichen.
Diese Stabilität kann durch den Einsatz unterschiedlicher Techniken erarbeitet werden. Hier ist wichtig, dass die betroffene Person lernt, sich selbst Sicherheit zu geben. Das kann zum Beispiel durch Imagination gelingen. In ihrer eigenen Vorstellungskraft versucht die betroffene Person sich einen Ort vorzustellen, an dem sie sich sicher fühlt. Es ist Teil der Therapie, diesen Ort möglichst genau zu beschreiben und zu entdecken, damit Betroffene in Gedanken dahin zurückkehren und Schutz suchen können. An diesem Ort kann es außerdem auch andere helfende Personen geben, die in schwierigen Situationen zusätzlichen Schutz und Sicherheit geben können und insbesondere die verletzlichen Anteile der Traumapatient*innen beschützen sollen. Dieses und andere Hilfsmittel werden in und außerhalb der Therapiestunde eingeübt.
Phase 2: Trauma Bearbeitung
Erst nach der Stabilierungsphase und dem Versuch, die Patient*innen wieder in eine emotional entlastete Situation zu bringen, geht es in der Traumatherapie darum, den Patient*innen dabei zu helfen, sich mit dem Trauma auseinanderzusetzen. Das bedeutet auch, dass Patient*innen sich aktiv mit dem konfrontieren, was sie erlebt haben. Therapeut*innen ermutigen Betroffene in dieser Phase der Therapie in der Regel dazu, sich mit ihren Ängsten auseinanderzusetzen und sich ihnen zu stellen.
Neben der Traumakonfrontation geht es in dieser Phase der Therapie auch darum, dass Betroffene Techniken erlernen können, die ihnen dabei helfen, ihre Ängste besser zu kontrollieren. Das kann zum Beispiel unterschiedliche Atemtechniken, imaginative Techniken  oder durch die Gedanken-Stopp-Technik gelingen.
Traumatisierte Personen sind unter Umständen noch nicht in der Lage, ihre Gefühle angemessen zu steuern. Um sich im Rahmen einer Therapie auf positive Weise mit dem Erlebten auseinandersetzen zu können, müssen Patient*innen bereits wieder über eine angemessene Emotionsregulation verfügen und somit auch fähig sein, aufkommenden Stress und aufkommende Anspannung abzubauen.
Phase 3 : Psychotherapie
Nach der Bearbeitung schließt sich eine Psychotherapie an um mögliche Themen des Alltags und  im Umfeld  zu besprechen.

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung als Traumatherapeutin verfüge ich über ein solides Netzwerk und Wissen zum Thema Opferentschädigungsgesetz - ( OeG ) - EHS Fond - und andere Unterstützungsmöglichkeiten.
Über den "Weißen Ring " kann ich für eine  Traumatherapeutische Erstberatung nach einer Straftat über einen Beratungscheck abgerechnet werden.